Am Dienstag, dem 03.12., besuchte der Grundkurs Kunst von Herrn Wörner das Ernst May-Haus in Praunheim. Im Folgenden berichten zwei Schülerinnen und ein Schüler über ihre unterschiedlichen Erfahrungen:
Die Führung durch die Römerstadt von Ernst May war besonders beeindruckend, da ein Zeitzeuge spannende Einblicke in das Alltagsleben der damaligen Zeit gewährte. Es war faszinierend zu erfahren, wie innovativ und praktisch die Häuser und Wohnungen gebaut wurden – bis ins kleinste Detail durchdacht. Besonders interessant fand ich, dass einige innenarchitektonische Ideen von damals heute von großen Firmen wie IKEA aufgegriffen werden. Der hervorragende Zustand der Siedlung zeigt, wie nachhaltig und zukunftsorientiert die Planung und Umsetzung damals war.
Max Bachschuster
Die Architektur der Ernst-May-Siedlung hat mich beeindruckt, besonders die Klarheit und Funktionalität der Gestaltung. Es wurden nicht nur funktionelle Möbel, sondern auch praktische Materialien wie zum Beispiel Linoleumböden verwendet, die als besonders hygienisch galten.
Außerdem hat mich die visionäre Planung fasziniert, mit der Ernst May schon in den 1920er Jahren den sozialen Wohnungsbau als Bestandteil des städtischen Lebens gedacht hat. Dadurch ermöglichte er einem größeren Teil der Bevölkerung, in die Stadt zu ziehen und dort eine Wohnung zu beziehen. Zudem waren die Räume genau auf die Bedürfnisse der damaligen Zeit zugeschnitten. Obwohl die Effizienz und die Grundidee sehr interessant sind, wirken die Gebäude aus heutiger Sicht jedoch eintönig, kalt und isoliert.
Patrizia Lilic
Mir persönlich hat die Ernst-May-Exkursion sehr gut gefallen. Interessant war für mich, dass ich sofort einen Unterschied zwischen den meist sehr wohlhabenden Wohngegenden in Sachsenhausen, Bornheim etc. und der Frankfurter Römerstadt gesehen habe.
Das zeigt einem die „reale“ Welt mit den doch sehr schmalen und standardisierten „Wohnzellen“. Gerade in der „privilegierten“ Schillerschule-Bubble gehen einem oft die Realitätsbezüge verloren, denn viele Schüler wohnen in großen Häusern mit Garten. Da fühlt man sich teils als „Durchschnittswohlhabender“ schon benachteiligt, sodass die Römerstadt einem mit echter Knappheit und „Enge“ die Realität vor Augen führt.
Vor der Exkursion haben wir mit vielen Bewohnern geredet, die jedoch alles andere als unglücklich waren. Interessant finde ich vor allem das Prinzip des Generationserbes. Hierbei bleibt die Monatsmiete bei Übergabe innerhalb der Familie bei rund 800 €, während sie bei externen Übergaben an „Fremde“ auf 1.800 € steigt.
Außerdem hat mich die Frankfurter Küche beeindruckt, ebenso wie die pragmatischen Kücheneinrichtungen.
Paulina Poggendorff