Am letzten Donnerstag (01.07.2021) sind wir um 11:30 Uhr von der Schillerschule Richtung „Cinema“ losgelaufen. Im Rahmen der Hessischen Schulkinowochen haben wir dort zuerst den Film „Kippa“ geschaut, danach „Masel Tov Cocktail“. Im Anschluss daran haben mir mit einem Mitarbeiter der Schulkinowochen sowie mit Manfred Levy vom Jüdischen Museum über die Filme diskutiert.
Worum ging es bei den Filmen?
In dem Film „Kippa“ geht es um Oskar, einen Jungen in unserem Alter. Er ist mit seiner Familie umgezogen und kommt in eine neue Klasse, in einer neuen Schule. Er findet schnell neue Freunde, bis es in der Schule um Religionen und Gotteshäuser geht und er sich vor seinen Klassenkameraden als jüdisch „outet“. Seine neu gefundenen Freunde wenden sich dadurch schnell von ihm ab. Doch dabei bleibt es nicht. Er wird stark ausgegrenzt, geschlagen und diskriminiert.
Bei „Kippa“ haben wir uns viel damit beschäftigt, wie realitätsnah die Intensität des Films ist und ob eine solche Diskriminierung auch an der Schillerschule vorkommen könnte. Zudem haben wir über die Reaktionen der Personen aus dem Umfeld Oskars gesprochen, wie zum Beispiel seiner Lehrerin und seines Schuldirektors. Außerdem haben wir uns die Frage gestellt, wie wichtig es für den Verlauf des Films war, dass Oskars Mitschüler muslimisch waren.
Von den meisten meiner Klasse hatte ich den Eindruck, dass sie nach „Kippa“ erschüttert von den Reaktionen Oskars Mitschüler auf seine Religion waren. Dieses Gefühl wurde wahrscheinlich dadurch verstärkt, dass wir wussten, dass einiges von dem Film wahren Begebenheiten entspricht und es in echt am Ende nicht so gut ausgegangen ist.
Unser Fazit zu „Kippa“ ist, dass die Thematik zwar ein bisschen krass dargestellt wurde, jedoch gut gelungen ist und den richtigen Eindruck hinterlassen hat.
Der Film „Masel Tov Cocktail“ unterscheidet sich stark von „Kippa“. Der Hauptprotagonist Dima erzählt dem Zuschauer viel darüber, wie es ist, in der heutigen Zeit in Deutschland jüdisch zu sein. Der rote Faden des Films ist, dass Dima einen Klassenkameraden wegen eines „Witzes“ über Konzentrationslager geschlagen hat. Er konfrontiert einen selbst mit tiefgründigen Fragen tut das jedoch mit einem guten Maß an Witz. Er kritisiert die Menschen in seinem Umfeld und wie sie mit dem Thema jüdisch-Sein umgehen.
Bei „Masel Tov Cocktail“ haben wir über den Titel des Films, wie die unterschiedlichen Charaktere, die man im Laufe des Films kennenlernt, dargestellt sind und, ob es berechtigt und richtig war, dass Dima Tobi geschlagen hat und wie der Schulleiter auch damit umgegangen ist.
Die Stimmung im Kinosaal nach „Masel Tov Cocktail“ war zwar nachdenklich, da uns Dima mit einer Frage stehenlassen hat, auf die wir keine Antwort fanden, doch hatten wir bei dem Film auch Spaß und haben viel gelacht.
Unser Fazit zu „Masel Tov Cocktail“ ist, dass der Film witzig ist und einen wichtigen Inhalt hat und – auch wenn wir die Anfeindung und Diskriminierung von Juden und die damit zusammenhängenden Gefühle natürlich nur eingeschränkt nachvollziehen können – so hat uns dieser Film vielleicht doch ein bisschen näher an diese Tatsachen gebracht und uns so unsere eigenen Denkweisen hinterfragen lassen.
Ich denke, dass die Exkursion gelungen war, da es ein schöner Abschluss vor den Ferien und eine gute Einleitung in unsere Praktika war.
Isabel Korsmeier (9d)