Am vergangenen Montag hatten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9a der Schillerschule die besondere Gelegenheit, am Workshop „Masel Tov“ teilzunehmen. Geleitet wurde er von Nina Coenen und Sami Alkomi, die beide seit vielen Jahren im Bereich interkultureller Bildung und Antisemitismusprävention tätig sind. Der Workshop widmete sich der jüdischen Geschichte, Kultur und Tradition – zugleich stand er unter der Leitfrage, welche Bedeutung Toleranz, Vielfalt und Respekt für eine demokratische Gesellschaft haben. Schon der Titel „Masel Tov“ – hebräisch für „Viel Glück“ oder „Herzlichen Glückwunsch“ – machte deutlich, dass es nicht nur um Wissensvermittlung ging, sondern auch um ein lebendiges Erleben von Kultur und Begegnung. Mit einem interaktiven Ratespiel nahmen Nina Coenen und Sami Alkomi die Klasse auf eine anschauliche Reise zu Grundbegriffen und Bräuchen des Judentums, zur Entstehung des Staates Israel sowie zur jüdischen Alltagskultur. Den Abschluss bildete der Kurzfilm „Masel Tov Cocktail“ von Arkadij Khaet und Mickey Paatzsch. Er zeigt den Alltag von Dima, einem jüdischen Teenager in Deutschland, der ständig mit Vorurteilen, Klischees und Anfeindungen über „das Jüdischsein“ konfrontiert wird. Der Film ist frech, direkt, witzig und oftmals bleibt einem das Lachen im Hals stecken. Dahinter steckt eine klare Botschaft: Antisemitismus ist im Alltag präsenter als viele denken und diesem Entgegenzutreten ist herausfordernd und komplex zugleich, und trotzdem unendlich wichtig. Viele Schülerinnen und Schüler äußerten anschließend, dass sie neue Einblicke gewonnen hätten, die im regulären Unterricht so nicht zur Sprache kommen. In der abschließenden Gesprächsrunde war zudem viel Raum für Fragen – und für offene, nicht immer einfache Antworten – zur aktuellen politischen und gesellschaftlichen Situation in Israel, im Gazastreifen und im Nahen Osten. Ein herzliches Dankeschön an Nina Coenen und Sami Alkomi für den gelungenen Workshop sowie an Martina Michalski von Bürger Europas e.V. für die Finanzierung und Organisation! Leo Wörner